Konzertveranstalter Peter Decker – Die Geschichte eines großen Rockmusik-Liebhaber mit ganz viel Herz
Rockmusik-Fan veranstaltet sein 6. Status Quo Fan-Meeting – Ohne seinen FC läuft gar nichts – Decker bereichert die rheinische Konzertszene sehr
von Werner Kilian
Wir alle kennen Musiker, Artisten, Darsteller, Künstler und viele mehr, die bei der Darbietung ihrer beeindruckenden Arbeit in der Regel nur auf der Bühne stehen, die wir so sehr lieben. Dazu dann noch die vielen Veranstalter, die Organisatoren, die alles überhaupt möglich machen und ein großes Rad im Ganzen sind. Ein geeigneter Moment auch diesen Menschen eine kleine Bühne zu geben.
Unsere Reise führte und diesmal nach Elsig, einen Stadtteil von Euskirchen. Knapp 500 Einwohner zählt der verschlafene Ort. Einer davon ist Konzertveranstalter Peter Decker, der dort geboren und fest in die Gemeindestrukturen eingebunden ist. Seit über zwei Jahren ist er im Ruhestand und kann sich damit mehr um sein musikalisches Faible
kümmern. Seine liebe Frau Petra hatte für die Redaktion ein tolles Frühstück vorbereitet, so dass es uns an nichts fehlte.
Konzertveranstalter Peter Decker hat sich in 15 Jahren als präsente Gestalt der Live-Musikszene im Rheinland etabliert. Seit seinem ersten großen Engagement im Jahr 2010 im City Forum Euskirchen, hat er eine einzigartige Brücke zwischen verschiedensten Musikkulturen geschlagen und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass Fans auch außerhalb der klassischen Metropolen Zugang zu qualitativ hochwertigen Konzerten erhalten.
Mit dem Status Quo Fan-Treffen, einer Event-Reihe die das Vermächtnis der britischen Rockband Status Quo weiter aufleben lässt, hat Decker eine einzigartige Jugenderinnerung für Fans geschaffen und gleichzeitig leidenschaftlichen Tribute- und Rockbands eine Plattform gegeben. Die Reihe umfasst bislang fünf Veranstaltungen, deren lokales Zentrum sich im Wandel befand: Die ersten drei Treffen (2016, 2018, 2021) fanden in Zülpich im Gartenschaupark und LAGO BEACH statt, die zwei weiteren im 20 km entfernten Gemünd (2023, 2024) in der Voreifel im legendären MUSIC CLUB Lenz.
Und in ein paar Tagen steht jetzt die 6. Veranstaltung dieser Event-Reihe in Gemünd vor der Tür. Der Wechsel von Zülpich nach Gemünd
wurde erforderlich, da in 2023 plötzliche unaufschiebbare Renovierungsarbeiten im LAGO BEACH erforderlich wurden und das Status Quo-Event zu platzen drohte. Innerhalb kurzer Zeit fand sich mit dem MUSIC CLUB Lenz, unter der Führung des geschätzten Geschäftsführer Bernd „Bogell“ Hövel, schnell ein Ausweichort, der sich dann in den Folgejahren fest etablierte.
Das Eventlokal in Gemünd in der Voreifel, wie auch Zülpich zuvor, wurde zu einem Ankerpunkt für Status Quo-Fans aus nahen und fernen Regionen. Die Veranstaltungsreihe entwickelte sich so jährlich zu einem Treffpunkt, der über die reine Konzertnähe hinaus auch ein Gemeinschaftserlebnis bot. Unter Deckers Regie wurden gerade im LAGO BEACH in Zülpich phantastische Bands verschiedener Genres auf die Bühne gebracht.
Rock, Blues und Metal fanden so in einem wiederkehrenden Format zusammen und sind Beweis für die musikalische Vielfalt bei der Zusammenstellung. Dadurch erhielt die Musikszene im Rheinland eine wechselnde, aber verlässliche Plattform, die lokale Talente sicht- und hörbar machte. Durch seine unzähligen Konzertbesuche verschaffte er sich mit den Jahren eine Vielzahl von Beziehungskontakten, die weit bis in die Nachbarländer Belgien und den Niederlanden reichten.
So kann er heute Bands mit langer Bühnenerfahrung und neue unbekannten Band-Formationen eine Bühne geben, die nach Sichtbarkeit suchen. Dieser vermischte Brückenschlag fördert nicht nur den musikalischen Austausch, sondern auch die Netzwerkbildung innerhalb der Szene. Wer das Handwerk eines Konzertveranstalters ausüben will, sollte ein gewisses Talent und vor allem Leidenschaft für diese interessante Tätigkeit mitbringen.
Bei Peter Decker ist dieses Fundament absolut vorhanden und gerade mit seiner Begeisterung und Plänen, ist er eine treibende Kraft, womit die Organisation der Konzerttätigkeit in guten Händen liegt. Die Mischung aus Gespür für ein gutes Line up, die logistische Planbarkeit des Gesamtvolumens und der Blick für den richtigen Moment
kennzeichnen seine professionelle Arbeitsweise.
Wer mal in den Genuss kommt dem „Elsiger Jung“ so richtig über die Schulter zu schauen, kommt schnell zu der Feststellung, dass es sich bei „Pitter“, wie er von allen einfach genannt wird, um ein wahres Rock-Wikipedia entpuppt. Decker verfügt über eine umfassende, breitgefächerte musikkulturelle Bildung und schnelle Verfügbarkeit von Hintergrundwissen.
Seine Allgemeinbildung in Rock-, Metal-, Blues- und verwandten Genres sowie seine Fähigkeit, Verbindungen zwischen Künstlern, Stilrichtungen und Konzertformaten herzustellen, sind bei ihm in einem hohen Maß vorhanden. Ein weiteres großes Faible ist seine Liebe zum 1. FC Köln. Nach dem Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga und dem guten Saisonstart ist er in dieser Hinsicht auch wieder im Reinen mit „seinem FC“.
Das war in der Vergangenheit nicht immer so, denn als lizenzierter Fußballtrainer sieht er die Spiele mit anderen Augen. Seine analytischen Fähigkeiten sind absolut unbestritten, auch wenn er im letzten Jahr bei den eher dürftigen Leistungen mit seinen Erklärungen oft am Ende war. Aber letztendlich hat es ja bekanntlich für den Aufstieg gereicht, wo
dann „de lahme Äsel“ plötzlich zum „Windhund“ wird und man schon mal ein bisschen von der Champions League träumen darf. So sind halt
die FC-Fans, was ja auch was Gutes für sich hat.
In jungen Jahren war sein Vater die große Ziehperson für ihn. Beim beheimateten TuS Elsig war er in verschiedenen Vorstandsfunktionen tätig, womit Peters Weg von klein an, wie es bei so vielen Fußball-Jungs aus dieser Zeit war, gekennzeichnet war. Aktiv hat er es immerhin bis in die Verbandsliga geschafft. Mehr war nicht drin, dafür fehlte ihm die Grundschnelligkeit, wie er immer schmunzelnd erklärt.
Später konnte er als Vereinstrainer bei verschiedenen Vereinen große Erfolge feiern, womit er dem Fußball etwas zurückgeben konnte. Der „FC“ nimmt natürlich auch heute noch einen Großteil seines Lebens ein. Nach seiner für ihn schweren Knieoperation ist er jetzt wieder aktiv im Fahrdienst der FC-Akademie tätig und so bei allen Heimspielen des FC im Stadion.
Beruflich war Decker 36 Jahre lang in den Nordeifel Werkstätten in Zülpich-Ülpenich tätig. Auch hier wurde er jeden Tag aufs Neue in der Werkstatt für Menschen mit Handicap sozial und arbeitstechnisch sehr
gefordert. Auf diese Zeit ist er stolz und sie bleibt ihm in guter Erinnerung, auch wenn die verdiente Rentenzeit schon seit geraumer Zeit Einzug gehalten hat.
Zurück zum Event-Thema. Obwohl die Vorfreude auf ein neuerliches Fantreffen groß ist, hat Decker hier auch eine Veränderung in der Gesamtheit festgestellt. Grund dafür sind nach und nach festgestellte Rückgänge, die in der Veranstaltungsszene bei solchen Fantreffen und Zusammenkünften auszumachen sind.
Decker: “Das entsprechende Klientel ist in die Jahre gekommen. Manche können einfach nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen und manche wollen den Aufwand nicht mehr betreiben. Eine lange Anreise ist dem ein oder anderen zu viel. Da muss man als Veranstalter einfach die Entwicklung abwarten“, erklärt der 65-jährige, für den solche tollen Events aber weiter auf der To-Do-Liste stehen.
„Ich habe auf jeden Fall mit Bernd Hövel einen tollen Mitveranstalter gefunden und bis jetzt waren die Veranstaltungen in Gemünd ein super Treffen unter Freunden. Quo-Freunde von nah und fern kommen hier
zusammen, mit denen man in England, Schottland, Holland und Deutschland bei weiteren Treffen zusammen gerockt hat“, erklärt Decker freudenstrahlend und mit einem Lächeln im Gesicht.
Decker weiter: „Möglich sind solche Veranstaltungen, ich nenne sie mal einfach „Von Freunden – Für Freunde“ auch nur, weil der Profit nicht im Vordergrund steht. Es ist einfach ein tolles Miteinander zwischen den Veranstaltern, den Bands, den PA-Betreibern und Helfern. Ein besonderes Lob gilt den ehrenamtlichen Unterstützern und den teilnehmenden Bands. Diese Jungs machen das aus Liebe, Leidenschaft und Spaß an der Musik“, womit er gerne für die vielen unbekannten Hände eine Lanze bricht.
Mit den Status Quo-Tributebands BEST AGE for Quo, BACK TO BACK und der Rock-Coverband NO GRIP hat er wieder ein großartiges Line-up auf die Beine gestellt hat. Für den diesjährigen Opener aus Rheinbach hat er lobende Worte: „Ja, BEST AGE for Quo ist eine relativ neue Status Quo-Tributeband hier aus der Region. Hier habe ich Ralf Seinsoth in der „Parfitt-Position“ bei einem Konzert kennengelernt. Danach habe ich sie ein paar Mal bei den Proben besucht und jetzt geht es als Opener auf die Bühnenbretter vom Lenz!“.
Der Mittelteil des Events wird von der holländischen Formation von NO GRIP gestaltet. Decker: „NO GRIP habe ich in diesem Jahr zum ersten Mal in Holland live gesehen und sie dann direkt für einen Auftritt im LAGO BEACH in Zülpich verpflichtet. Dort haben sie dann auch absolut überzeugt mit ihrem Coverrock der 70er und 80er Jahre. Also sie sind
genau das Richtige für diesen Abend.“
Das große Finale bestreitet wieder die niederländische Quo-Tributeband BACK TO BACK. Decker: „BACK TO BACK begleite ich seit ihren Anfängen und habe viele tolle Konzerte von den Jungs erlebt. Bei ihren Konzerten fühlt man sich zurückversetzt in die 70er und Anfang der 80er Jahre. Das ist Status Quo live, wie es die Quo-Familie liebt.“
Für alle Live-Musik-Liebhaber bleibt zu hoffen, dass uns solche Konzertveranstalter wie Peter Decker noch lange erhalten bleiben. Er ist
nicht nur für viele andere ein Vorbild in der Konzertbranche, sondern auch eine Inspiration für jüngere Menschen, die Spaß an dieser umfangreichen Organisationstätigkeit haben.
Heute sagt die Quo-Family:
Lieber Peter, Danke für ein halbes Dutzend unvergessener berauschender Quo-Meetings!
Für das große Status Quo Fan-Meeting war das der letzte große Report. PRESSE-MEDIA-ONLINE.de bedankt sich bei allen Protagonisten, die in irgendeiner Form ein Rädchen im gesamten Meeting-Konstrukt einnehmen. Am Donnerstag erfolgt ein letzter LAST CALL für das tolle Event. Es gibt noch Tickets für die Veranstaltung: Im Vorverkauf 20 EUR (über deckerpeter1@t-online.de) oder 25 EUR an der Abendkasse.
Fotos: mit Dank und Genehmigung an Peter Decker, Bernd „Bogell“ Hövel, BEST AGE for Quo, NO GRIP, BACK TO BACK, TuS Elsig, 1. FC Köln, Nordeifel Werkstätten, Roelof Heethuis, Werner Kilian und Presse-Archiv