Rockgewitter a la FRANTIC QUO breitete sich über „Rock am Hafen goes Vestland“ aus!

Ruhrpott-Burschen rockten das Recklinghausener Festival – Band wurde mit legendärer Jackie Lynton-Ansage angekündigt – Nächster Gig am 28. Oktober in Zülpich

von Mathias Rottmann

Eine Reise zu den Jahren, als die Haare lang waren und die Powerchords auf den Gitarren noch richtig viel Kraft hatten. FRANTIC QUO eröffneten gegen 17 Uhr ihren Gig bei „Rock am Hafen goes Vestland“ folgerichtig mit dem 73er-Hitkracher „Caroline“. Kurz zuvor wurden die vier „Frantics“ von Ansager Martin Walzer mit der legendären Jackie Lynton-Ansage des 77er-Live Albums auf der Bühne begrüßt, was alten Quo-Recken und der Band sicherlich einen Gänsehautmoment beschert haben dürfte.

„Is there anybody out there who wants to rock….?“ Welch eine Frage! Breitbeinig vor ihren Verstärkern stehend, erinnerten Marcel Weißkopf und Hagen Felter bei ihrem Auftritt an das rockende Traumpaar der 70er Jahre, Rick Parfitt und Francis Rossi. Brettharte Gitarrenriffs entfachten von Beginn an ein boogielastiges Telecaster-Gewitter, welches Recklinghausen in dieser Intensität bis dahin noch nicht erlebt hatte. Der pumpende und treibende Bass von Marius Ignacczak, sowie die frenetische Schlagzeugarbeit von Thomas Diemer, ergänzten den brachialen Rocksound, der dem Publikum unaufhaltsam entgegendonnerte.

Die Energie und Leidenschaft der jungen Quo-Tribute-Band sprangen sofort auf die Menge vor der Bühne über und erfüllte alle Erwartungen der anwesenden Zuschauer. Dem von den Organisatoren vorgegebene Zeitfenster entsprang demnach auch die stark zusammengeschrumpfte Setliste. Das tat der Stimmung jedoch keinerlei Abbruch, denn FRANTIC QUO erinnert daran, wofür der Name STATUS QUO einst stand: Klassischer, harter, bluesiger No-Nonsense- Boogie Rock´n´Roll – Köpfe nach unten und Beine auseinander!

Die raue Energie der Gitarrenriffs und der unverwechselbare Boogie-Rhythmus waren in jedem Moment hör- und spürbar. Das Publikum sang praktisch jeden Song enthusiastisch mit und die mitreißende Interaktion mit den mitrockenden Zuschauern schufen eine Atmosphäre intensiver Verbundenheit. Kurze Verschnaufpausen zwischen den einzelnen Stücken wurden von Schlagzeuger Thomas Diemer mit seinen pointierten Ansagen überbrückt und ehe man sich versah, wurde einem schon der nächste Boogie-Powerchord entgegengeschleudert.

Der Hardrock-Bogen spannte sich dabei über die alten Kracher „Down Down“, „Rockin All Over The World“ bis zur Abschlussnummer „Bye, Bye Johnny“. FRANTIC QUO schafft es immer wieder, den unverwüstlichen „Boogie-Rock“ ihrer Vorbilder von Status Quo unverfälscht in die heutige Zeit zu transportieren. Wer die Band live erlebt, wird unweigerlich mit dem Strudel der intensiven und präzisen gespielten Riffs fortgerissen und es fällt schwer, auch nur einen Augenblick stillzustehen.

Wer die Möglichkeit hat, die Band live zu erleben und unvergessliche Augenblicke abzufeiern, sollte die Chance nutzen. Der nächste Gig der Ruhrpott-Burschen steht am 28. Oktober in Zülpich auf dem „Status Quo Fan-Treffen“ an. Für Quo- und Rockfans ein Pflichttermin.

AC/DC-Tributeband POWER UP rammte bei „Rock im Hafen“ alles in Grund und Boden!

Band begeisterte mit phantastischem Gig und unglaublicher Intensität – Brachialer Dampfhammersound garantiert – Crew gastiert am 6. Oktober in Duisburg

von Werner Kilian

Mit der legendären AC/DC-Tributeband „POWER UP“ holte sich „Rock am Hafen“ Veranstalter Michael Brauckhoff ein echtes Juwel zum phantastischen Festival. Seit über 30 Jahren steht die Crew auf den Bühnenbrettern, lebt den authentischen Dampfhammersound der australischen Vorbilder und haute den Besuchern den unverkennbaren Sound von AC/DC um die Ohren hauen. Dabei ist es besonders die Spielfreude, die Power, die diese außergewöhnliche Band auszeichnet und ihr ein einzigartiges Charisma verleiht.

Dabei stand die Equipe bereits vor dem ersten Gitarrenriff vor einem echten Problem. Drummer Frank Amelang fiel aus, womit Kreativität gefragt war. Mit Daniel wurde die Band fündig, der ohne eine gemeinsame Probe seinen Part an diesem Abend mit einer großen Bravour spielte, als ob er zum langjährigen Inventar gehörte. Da auch POWER UP nur eine begrenzte Spielzeit hatte, wurde die Setlist sehr gewählt formatiert. Und natürlich wählte man das Beste vom Besten aus, was die australischen Rocker vor vielen Jahren in die Hardrock-Welt hinaustrugen und damit der Rockmusik ein neues Siegel aufdrückten.

„Back in Black“,  „TNT“, „Let there be rock“, „Hells Bells“, „Whole lotta Rosie“ und viele mehr ließen so manchen Besucher des Festival mit einem Staune-Mündchen zurück. Sänger Stefan Strater traf mit seiner Schmirgelstimme die perfekte Balance zwischen Bon Scott und Brian Johnson. Der inzwischen in Hessen heimisch gewordene Frontman, zelebriert dabei mit einem gewaltigen Stimmumfang die typischen AC/DC-Töne punktgenau und die Fan-Gemeinde kann froh sein, dass er noch familiäre Bindungen nach Duisburg hat, womit Strater sehr gerne im Ruhrpott weilt.

Ein weiteres Prunkstück der Band ist Lead-Gitarrist Bernd Schuchnegg, der als absolutes AC/DC-Gitarrengenie bezeichnet werden kann. In der Rolle von Angus Young, dem schuluniformierten Lead-Gitarristen von AC/DC, spielt er die perfekten Riffs und Solos mit einer Leichtigkeit und Verständlichkeit, die einen mit Kopfschütteln zurücklässt. Im wahren Leben ist er Beamter und kümmert sich um die sozialen Bedürfnisse im Land. Offenbar hat sich in der Woche viel Stress und Ärger aufgestaut, denn was er an diesem Abend aus seiner Gitarre herausprügelte, war nun wirklich nicht mehr von dieser Welt.

Doch was nützt das, wenn man keine weitere Unterstützung einer Rhythmusgitarre und dem lebensnotwendigen Bass hat. Auch hier haben sich über die Jahre zwei Vollblutmusiker herauskristallisiert. Dirk Reinders schrappt seinen Rhythmusschlitten wie Sau und leistet damit eine unerlässliche Basisarbeit für die Band. Das gilt auch für Rainer „Sharky“ Schaffranietz, der dem Ganzen mit präzisen und schnellen Fingern an den dicken Seiten den tiefen Drive gibt.

Mit der letzten Zugabe „Highway to Hell“ schickte die Band die Fans noch einmal auf einen letzten Höllenritt, womit dann auch der letzte schweißgebadete Hardrock-Fan seine Befriedigung fand. Ohne Zweifel gehört POWER UP mit zum Besten, was man als AC/DC- oder Hardrock-Fan erwarten darf. POWER UP spielt am Freitag den 6. Oktober in Duisburg im „Steinbruch“. Wer sie da noch mal sehen will, muss schnell sein. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Tickets.