Sweet Tributeband BALLROOM BLITZ brannte im Siegburger `Kubana` ein Glamrock-Feuerwerk ab!

Crew aus Wuppertal vom Publikum begeistert gefeiert – Tributeband beamte die Fans in die 70er Glamrock-Zeit – Nächster Gig am 15. März im Steinbruch in Duisburg

von Werner Kilian

Mein lieber Scholli. Dass die SWEET Tributeband BALLROOM BLITZ jeden Glamrock-Liebhaber in den siebten Rock-Himmel schicken kann, dürfte mittlerweile jedem hinreichend bekannt sein. Dass die Band allerdings am Freitagabend in der tollen Siegburger-Location „Kubana“ ein mehr als unfassbares Rock-Spektakel auftischte, haute nun wirklich auch den letzten Besucher regelrecht aus den Schuhen. Doch auch hier der Reihe nach.

Die Reise ging diesmal wieder nach Siegburg, eine 50.000 Einwohner-Stadt im Rhein-Sieg-Kreis. Fußballerisch spielt der Siegburger SV 04 seit 8 Jahren in der 5. Liga, doch die Stadt beheimatet einen großen Fußballstar aus alten Tagen. Die FC-Legende und Alt-Nationalspieler Wolfgang Overath begann beim SSV 04 seine fußballerische Laufbahn und hält bis heute seiner Stadt die Treue. Mitten in dieser schicken Stadt hat sich Geschäftsführer Jürgen Hoffmann mit seinem Kubana Live Club ein echtes Schmuckstück hingesetzt.

Und genau da schlugen am Freitag die Jungs von BALLROOM BLITZ auf und beamten ein restlos begeistertes Publikum in die wilde Glamrock-Zeit der 70er Jahre. Und jetzt mal Butter bei ´de Fische: Waren wir, die Fans der 60er und 70er-Generation, nicht alle irgendwie SWEET-Fans? Ganz egal was auch immer hoch im Kurs stand, SWEET ging immer und lief in jeder Disco und Jugendclub rauf und runter. Und so war es für viele Besucher eine Zeitreise in diese wunderbare Musikzeit, verbunden mit vielen jugendlichen Erinnerungen.

Es gab keine Handys, keine Computer, aber echte Schallplatten gaben den Ton an. Der blonde langmähnige Sweet-Frontmann Brian Connolly, Andy Scott, Mick Tucker und Steve Priest berauschten uns mit Glitzer, Plateauschuhen und Glam Make-up. Und genau da setzte die Tributeband BALLROOM BLITZ an und versprühte von der ersten Minute an diese unvergessene Glamrock-Atmosphäre. Kein Wunder das da vorne in den ersten Reihen noch vor dem ersten Riff der Bär abging. Da wurde noch mal das Haar (falls vorhanden) gelegt, an der Lederkutte gezupft und die Schuhe auf guten Sitz gecheckt.

Die Uhr zeigte gerade 20:30 Uhr, als auf der Bühne die Verstärker auf „ON“ gestellt wurden. Aus den Lautsprechern wurde die Band angesagt und die wartende Menge fühlte sich endlich erhört. Und dann standen sie da oben: Frontmann ´Lemmy´, Leadgitarrist `Klatty`, am Bass ´Mick` und am Schlagzeug ´Dirk`, live on Stage, heiß wie Frittenfett und absolut bereit für den nächsten Höllenritt in die glorreiche Glamrock-Zeit. Mit dem Opener „Action“ traf die Band dann auch gleich den richtigen Nerv beim scharrenden Publikum. Es dauerte nur Sekunden und der Funke sprang auf die grölende Menge über. Mit „Lost Angels“, „Funny Funny“, „Papa Joe“ und dem Kracher „Love is like Oxygen“ hämmerten sie durch die 70er-SWEET-Jahre und brachten den Live Club erstmal auf richtige Betriebstemperatur.

Mit Frontmann ´Lemmy´ hat die Band eine Persönlichkeit, der nicht nur optisch an den leider viel zu früh verstorbenen Brian Connolly erinnert, sondern auch mit seiner Präsenz und seiner starken Performance-Stimme genau das verkörpert, was SWEET damals ausmachte. Die Band aus Wuppertal hämmerte sich mit „Turn it down“ und „Fever of Love“ weiter durch die erfolgreichen 70er-Jahre und sprühte nur so vor reiner Spielfreude.

Ausnahmegitarrist ´Klatty´ brachte dann mit dem legendären „Stairway to the Stars“ den nächsten Hit von 1976 ins Rollen. Der Lead- und Rhythmusgitarrist ist von Gott noch heute mit einer ordentlichen Haarpracht bedacht, so dass er auch optisch bestens ins SWEET-Bild passt. Das Repertoire der Band scheint unerschöpflich, was aber auch erforderlich ist, denn schließlich brachte SWEET gerade in den 70ern Hit auf Hit raus und war über ein Jahrzehnt eine der erfolgreichsten Glamrock-Bands.

Mit „Coco“ (1971), „You´re not wrong“ (1974) und „Little Willy“ (1973) wurde die Uhr dann gleich über 50 Jahre zurückgedreht und die Sweet-Fans rockten jede Silbe textsicher lautstark mit. Dann brüllte Frontmann ´Lemmy´ in das fragende Publikum „Where were you in sixty-eight…“, womit jedem klar war das jetzt nur der Klassiker „The Six Teens“ folgen kann. Am unverzichtbaren Bass steht mit ´Mick´ ein Fachmann am Viersaiter, der mit seinen Fingern nicht nur die dicken Saiten drangsaliert, sondern auch eine Bass-Line so schwarz wie Schachtkohle erzeugt, womit schnell klar wird, dass auch er nicht weit weg vom Ruhrpott kommt. Mit dem 74er-Knaller „Into the night“ wurde der letzte Song des ersten Sets serviert.

Während dann dreiviertel der Band kurz die Bühne verließen, nahm Schlagzeuger Dirk Sengotta das frenetische Publikum mit auf eine außergewöhnliche Drummer-Solo-Reise und sorgte für ein beeindruckendes Soundgewitter. Der begnadete Schlagzeuger ist über die Landesgrenzen hinaus weit bekannt und sorgt bei BALLROOM BLITZ nicht nur für den richtigen Drive und das Tempo, sondern ist auch der erfahrenste Musiker der Crew. Er trat hier eindrucksvoll den Beweis an, was man alles aus dem Schlagzeug rausholen kann, wenn man es dann so wie Dirk beherrscht.

Mit „Teenage Rampage“ aus dem Jahr 1974 und „Burn on the Flame“, ein B-Seiten-Hit, leitete die Crew den zweiten Abschnitt ein. Vom Album „Sweet Fanny Adams“ haute die Formation den Kracher „Set me free“ aus den Verstärkern. Danach wurde es im Kubana Live Club richtig laut, denn mit fettem Sirenengeheul ließ „Blockbuster“ nicht lange auf sich warten. Vor der Bühne hatte so manch einer der Älteren schon mit leichten Bewegungseinschränkungen zu kämpfen, womit sich der Muskelkater für die nächsten Tage ankündigte.

Manch einer ignorierte aber auch die körperlichen Zeichen und ließ sich weiter vom Adrenalin tragen. Mittendrin ein paar jugendliche Fetzen, die mit ihren Eltern angereist waren, die den Jungs mal zeigen wollten, wo Mama und Papa in den 70er regelmäßig rumgeturnt haben und ausgeflippt sind. Zum großen Finale presste die Equipe mit „Wig Wam Bam“, „Hellraiser“ und „Fox on the run“ nochmal den letzten Sweet-Saft aus den Boxen. Das wars… von wegen!

Danach rastete die Menge richtig aus und forderte unüberhörbare Zugabe-Rufe. Denn ein Mega-Hit fehlte noch in der Sammlung: „It′s, it′s a Ballroom Blitz. It′s, it′s a Ballroom Blitz“! So leitete dann Dirk Sengotta an den Drums und Lemmy mit den bekannten Worten:

Are you ready Steve? Uh-huh
Andy? Yeah
Mick? Okay
Alright fellas, let’s goooooo!

den Welthit von 1973 ein, wo auch im Publikum nochmal jeder gefordert wurde. Den absolut letzten Schlusspunkt setzte die Formation mit „Peppermint Twist“. Hier verloren dann auch die Damen und Herren aus den „50er Jahren“ ihre Contenance und konnten sich dem gemeinsamen Twist auf der Tanzfläche nicht mehr entziehen.

Fazit: BALLROOM BLITZ präsentierte eine phantastische SWEET-Show, die absolut ihresgleichen sucht. Die Crew blieb hitmäßig nichts schuldig und trat auch in Siegburg den Beweis an, dass sie mit entsprechendem Outfit und einer beeindruckenden Form, die wahren Heroes des 70er Glam Rock sind. Was sie besonders auszeichnet ist die Leidenschaft und das Herzblut, mit denen sie nicht nur die Zuschauer in einen Bann ziehen, sondern auch spiel- und stimmtechnisch bis an ihre Grenzen gehen.

Liebe BALLROOM BLITZ-Crew: Behaltet euren unbändigen Enthusiasmus und tragt dieses phantastische SWEET-Erbe weiter und weiter in die Welt hinaus. Ihr macht so viele Menschen glücklich, in dem ihr sie einfach in die 70er zurückbeamt und einen kleinen Moment der Jugendzeit zurückgebt. Ganz großer Respekt vor eurer musikalischen Leistung (WK).

Wer die Möglichkeit hat die Jungs live zu sehen, sollte nicht zweimal überlegen. Die nächsten Termine: 15. März im Steinbruch in Duisburg, am 12. April im Outbaix in Übach-Palenberg und am 08. Mai Rock im Zelt in Bocholt.

Das sind die Jungs aus Wuppertal

BALLROOM BLITZ sind seit 2005 auf den Bühnen Deutschlands und feiern dementsprechend im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Die Band versprüht das Flair der 70er Jahre und ist stolz die Musik ihrer Vorbilder und den nie aussterbenden Glamrock weiter in die Welt hinauszutragen. Die vier Musiker kommen aus verschiedenen Bands mit verschiedenen Stilrichtungen und verfügen über eine große Erfahrung.

Lemmy Fellinger alias Brian Connolly:

Als junger Musiker gründete er 1984 mit Musikfreunden die Thrash-Metal-Band VIOLENT FORCE aus Velbert, wo er am Bass begann, ehe er später auf Leadgitarre und Gesang umstieg. 1987 produzierte die Band im Karo Studio Münster ihr einziges Album „Malevolent Assault of Tomorrow“. Nach vielen Liveauftritten löste sich die Band 1989 auf, da der Erfolg ausblieb. `Lemmy` gründete danach die Band SACRED CHAO.

Neben BALLROOM BLITZ, wo er für den Gesang zuständig ist, spielt ´Lemmy´ noch in einer weiteren Musikband JAMHEADS. Dort steht er an der Lead- und Rhythmusgitarre und ist auch hier für den Gesang zuständig. Den Sound der JAMHEADS, gegründet 1990, kann man am ehesten als dreckigen Rock´n´Roll bezeichnen. Hier werden Heavy Metal-Elemente mit Punk- und Hard Rock vermischt, verbunden mit den Einflüssen von MOTÖRHEAD, ROSE TATTOO, RAMONES, AC/DC, THE CULT und anderen Bands. Die Band existiert bereits über 30 Jahre.

Michael Posthaus alias Steve Priest:

´Michael` startete seine musikalische Karriere 1989 mit der Band INSANITY als Bassgitarrist. Von 1990-1996 stand er bei JAMHEADS am Viersaiter. Bis zur Jahrtausendwende war er mit der Band STAHLTRÄGER und THORAX noch bei zwei weiteren Bands tätig. 2012 stieg er dann erneut bei JAMHEADS am Bass ein und steht damit zusammen mit `Lemmy` auch hier auf der Bühne. Zwei Jahre später hatte ´Michael´ noch ein weiteres Engagement bei der Band NINJA. Bei BALLROOM BLITZ bekleidet `Michael` ebenfalls die Bass-Position und ist für die Vocalstimme verantwortlich.

Mike „Klatty“ Klatt alias Andy Scott:

Bei BALLROOM BLITZ spielt ´Klatty´ die Lead- und Rhythmusgitarre und ist mit für die Vocalstimme verantwortlich. Er kann ohne Wenn und Aber als ein Ausnahmetalent bezeichnet werden. Äußerlich ist „Klatty“ eher der Hard & Heavy-Typ, aber an der Gitarre beweist er so viel Präzision, dass sich selbst ein Richie Blackmore ehrfurchtvoll verneigen würde. ´Klatty´ hat noch ein weiteres Engagement in der Band `QuerfeldBeat´, wo auch seine Frau Silvia mit von der Partie ist.

Hier ist der Name Programm: ´QuerfeldBeat´ spielt Live Musik querbeet durch alle Genres und Epochen. Rock, Pop, Schlager, Disco, Deutschrock, Neue Deutsche Welle, Greatest Hits und Top 40. Das Beste aus den 70ern, 80ern, 90ern und natürlich von heute. Die professionelle Live Show der Band lässt keine Wünsche offen.

Dirk Sengotta alias Mick Tucker:

Und last but not least: BALLROOM BLITZ-Schlagzeuger Dirk Sengotta, das absolute Ausnahmetalent in der Crew. Er ist einer der gefragtesten Drummer in der deutschen Musik-Szene und hat Studioaufnahmen u.a. mit den Scorpions („Wind of Change“), Blues-Sänger Percy Sledge („When A Man Loves A Woman“), die Pointer Sisters („I’m So Excited“), Gloria Gaynor („I Will Survive“), Sasha („If You Believe“) und Wolfgang Petry („Wahnsinn“) gemacht. Aus der deutschen und internationalen Musikszene ist er nicht mehr wegzudenken.

Maßgeblich für Dirk Sengottas Drum-Spiel sind Perfektion und seine moderne Spielart. Bei der musikalischen Bandbegleitung als Drummer platziert er intuitiv den passenden Groove und passenden Fill an der richtigen Stelle. Eine seiner weiteren Stärken besteht darin, seine Schlagzeug-Sounds ästhetisch an das entsprechende Genre anzupassen. Seine Spielart und sein Wissen hat Dirk in diversen Workshops deutschlandweit vorgestellt und geteilt. Dirk Sengotta studierte Schlagzeug an der Bergischen Musikschule bei Michael Bruchmann, wechselte danach an die Musikhochschule in Arnheim in den Niederlanden.

… Und das ist der Kubana Live Club …

Der Kubana Live Club im beschaulichen Siegburg hat sich in vielen Jahren zu einer echten Institution entwickelt und etabliert. Kein Wunder also das es für viele Bands eine große Ehre ist, in der tollen Location live auf der Bühne zu stehen. Der Club fasst über 400 Besucher und kann sich immer wieder über einen großen Zuschauerzustrom freuen, wo nicht selten Fans und Rockliebhaber aus dem gesamten Rheinland, dem Ruhrpott und den Benelux-Ländern begrüßt werden können.

Und das nicht ohne Grund, standen doch mit Molly Hatchet, Nazareth, UFO, Ten Years After, Alannah Myles, Zeltinger, Mother´s Finest bereits echte Original-Bandgrößen auf den Kubana-Bühnenbrettern. Der Terminkalender für 2024 ist fett ausgebucht. Das zeigt, dass der Live Club „in“ ist, eine große Qualität aus Tributebands und Originalen bietet und in der Szene sehr beliebt ist. Und damit das so bleibt, legt sich Geschäftsführer Jürgen Hoffmann jeden Tag mächtig ins Zeug.

Ohne ihn geht nix … The Maker of

Jürgen Hoffmann

Ihm gebührt das Schlusswort. Hoffmann hat sich, beginnend seit 1979 mit einem Sportclub, einer Sauna-Landschaft, einem Restaurant in rustikal-kubanischem Ambiente und zu guter Letzt dem legendären Kubana Live Club in einem großen Wellness-Park einen wahren Lebenstraum erfüllt hat. Der begeisterte Karatekämpfer, u.a. Shotokan-Karate Vizeweltmeister 1980, zweimaliger Europameister und vielfacher Deutscher Meister, ist Baujahr ´54 und könnte als wohlverdienter Rentner sehr wohl seine Füße hochlegen. Doch weitgefehlt.

„Ich bin mit der Musik großgeworden, hab selbst welche gemacht und in den einzelnen Abteilungen hier gibt es immer was zu tun. Von daher gibt’s bei mir kein Stillsetzen. Und so ein Konzert mit den tollen Tributebands oder Originalen sind für mich etwas ganz Besonderes“, erläutert Hoffmann mit einem sichtlich zufriedenen Kopfnicken. Ein persönliches Club-Highlight war für ihn in den Anfangszeiten die Band Ten Years After. „Ja, das war die erste große Band die hier spielte, da war die Location mit 300 Leuten noch was kleiner. Für mich persönlich war das ein großes Erlebnis, weil ich in der Zeit von Woodstock aufgewachsen bin. Und die Band hat dort live gespielt… Wahnsinn“, strahlt Hoffmann und bekommt leuchtende Augen.

Mittlerweile hat er sein Lebenswerk zum Familienunternehmen gestaltet, womit der Fortbestand auf viele Jahre gesichert sein dürfte. Wer also einmal Halt in dem schönen Städtchen macht, sollte dem Wellness-Park mit seinen vielfältigen Angeboten etwas Zeit schenken (Kontakt: Wellness-Park Siegburg, Zeithstraße 100, 53721 Siegburg, Tel.: 02241-12731-6 / www.wellnesspark-siegburg.de).

(PS: Fotos mit freundlicher Genehmigung von Susanne Hanke)