„Hotstock Festival“ in Bottrop bringt uns einen Hauch von Woodstock
Organisatoren stellten berauschendes 2-Tages-Festival auf die Beine
von Werner Kilian
Wir alle kennen Woodstock, das ultimative Open-Air-Festival von 1969, mit all den großen Musik- und Rockgrößen wie Joe Cocker, Canned Heat, Santana, The Who, Ten Years After, Janis Joplin, CCR und viele andere. Als Festivals-Platz musste damals das Gelände eines Milchbauern herhalten. Alles schon über 50 Jahre her, doch unvergessen und das Beste: Im Ruhrgebiet hat sich auch ein „kleines Woodstock“ etabliert. Am Freitag/Samstag, den 23./24. Juni 2023 findet in Bottrop die 2. Auflage des legendären „Hotstock Festival“ statt.
Natürlich wurde der geschichtsträchtige Name etwas abgeleitet, aber das Festival an der Oberhausener Straße 330 zwischen Bottrop und Oberhausen hat es wirklich in sich. Mitten im Ruhrpott, umgeben von einer herrlichen grünen Landschaft, liegt das „Hotbike Roadhouse“, einer wunderbaren Location, die wie es der Name schon verrät, sehr viel von der Motorrad- und Bikerszene als Treff- und Zielort genutzt wird. Hier kann man nicht nur vorzüglich im Restaurant speisen, auch der angrenzende Biergarten mit einem tollen Ambiente lädt zum Verweilen ein.
In der Motorradszene gilt das „Hotbike“ als Geheimtipp im Ruhrpott, ein Platz wo man sich aus der gesamten Republik trifft. Die Location hat natürlich auch einen verantwortlichen Macher. Roman Kolodziej, selbst viele Jahre Biker und Motorradfreak, hat sich hier 2010 niedergelassen und sein kleines persönliches Imperium aufgebaut. Mit Alexandra, selbst Bikerin durch und durch, hat er die Frau fürs Leben gefunden. Aber zum ganz großen Dream-Team fehlte noch was Entscheidendes: Ein Hund, der hier für Recht und Ordnung sorgt.
So fiel die Wahl auf einen Eurasier-Rüden mit dem Namen „Hobit“. Für ihn ist die Umgebung praktisch perfekt, denn dass „Hotbike“ grenzt direkt an den Köllnischen Wald, einem wunderschönen Stück Natur, das zu langen Spaziergängen einlädt. Bei dem „Hotstock Festival“ handelt es sich um ein zweitägiges Festival, wo jedermann willkommen ist und sogar kostenlos auf dem angrenzenden Wiesengelände mit Zelt oder Wohnwagen nächtigen kann.
Das Festivalkomitee mit Arnd Obermann und George Klose aus dem „Barfly“ in Wesel, Roman Kolodziej, Inhaber vom Hotbike, Bernd Krossberger (ehem. Besitzer eines Harley Ladens), Bernd Scheuert und Rainer „Sharky“ Schaffranietz von POWER UP, Marius Ignacczak von FRANTIC QUO, Christian Dox von THE MOJO TURNER, Bernd Krüger von ZEN TRIP und Dietmar Lorenz (Videopromo Clip) hat es auch diesmal wieder geschafft, lukrative Szenebands und angesagte Tribute-Bands in das Ruhrgebiet zu locken und decken dabei viele Musikrichtungen ab, so dass für jeden in irgendeiner Form etwas dabei ist.
Das erste Festival vor einem Jahr war bereits sehr gut besucht, womit der Wiederholungsgedanke schon auf der Zunge lag. Offiziell eröffnet wird das „Hotstock Festival“ am Freitag um 17.15 Uhr.
ROCCO WIERSCH
Mit ROCCO WIERSCH hat man sich den richtigen Opener am Freitagabend an Land gezogen. Ein irres Soloprogramm mit einer phantastischen Reibeisen-Stimme und einer Akustikgitarre, mehr braucht der Dortmunder Musiker nicht um Songs von Woody Gutherie bis Rory Gallagher vorzutragen.
Dabei ist Rocco mal gerade 31 Jahre alt und in der Dortmunder Musikszene ein nicht wegzudenkender Bestandteil. Bei ihm steht immer die Spielfreude, Energie und eine große Portion Improvisationstalent im Fokus. Bei seiner intensiven Performance ist Gänsehaut garantiert und den Zuhörer erwartet eine leidenschaftliche Reise durch die Facetten der Musik.
MOJO TURNER GROUP
Seit 1992 begeistert die Band ihr Publikum von Jung bis Alt. Unter dem Motto „Let the good times roll“ passt sie zum Festival wie die Faust aufs Auge. Wer die Recklinghausener Band einmal live erlebt hat, wird gerne wieder kommen.
Die MOJO TURNER GROUP ist bekannt für ihren Rhythm ’n’ Blues und feinsten Bluesrock mit leichten Country-Einflüssen. Untermalt mit einer großartig gespielten Slidegitarre und emotionalen Vocals sind ihre Werke eine Hommage an endlose Highways und verrauchte Bars.
SPIRIT DETECTIVE
Mit SPIRIT DETECTIVE kommt in diesem Jahr eine starke Hardrock-Formation auf die Bühne, die mit viel 70iger Vibe eine mitreißende und hörenswerte Show abliefert. Sie stehen authentisch für eine Mischung aus Heavy Psych, Stoner und 70s Hard Rock.
Die Jungs aus Gelsenkirchen stehen seit 2018 live on Stage, sind von Bands aus den guten alten 70ern wie Black Sabbath, Graveyard, Kadavar und Hällas beeinflusst und verbinden einige harte Riffs mit psychedelischen Soli. SPIRIT DETECTIVE sind Andi Schneider und Ralle Pfannkuch an der Gitarre, Nico Iserloh an den Drums und Lukas Speichert am Bass.
GUNMILL GOVERNORS
Aus dem niederländischen Winterswijk reist die Band GUNMILL GOVERNORS an, die sich dem Southern Rock mit einer guten Prise Country verschrieben haben. Entstanden ist diese Band auf einem wunderschönen Bauernhof mit Windmühlen, Ställen und Pferden. Genau die richtige Kulisse für den Southern Rock.
Die Equipe besteht aus fünf erfahrenen Musikern, die von Bands wie The Steel Woods, Blackberry Smoke und anderen beeinflusst wurden. GUNMILL GOVERNORS sind John Koldeweij (Gesang/Gitarre), Bob Toebes (Gitarre), Marnix Flikweert (Bass), Jos Betting (Gesang/Mundharmonica) und Mark Klein Gunnewiek (Drums).
FRANTIC QUO
Allein der Name verpflichtet und jeder Status Quo-Fan erahnt schon was da auf ihn zukommen wird. „FRANTIC QUO“ ist eine junge Status Quo Tributeband, die das Publikum auf eine Reise der besten und harten Status Quo-Zeit der 70er und 80er Jahre mitnehmen wird – der legendären Frantic Four-Zeit. Und das authentisch, echt und mit viel Leidenschaft rocken sie die Meilensteine der englischen Quo-Boogiekönige von Rick Parfitt & Francis Rossi.
Hagen Felter und Marcel Weißkopf an den Gitarren, Marius Ignacczak am Bass und Thomas Diemer an den Drums sind Garant dafür, dass der Quo-Boogie hier in reinster und härtester Form serviert und auch noch in 50 Jahren die Massen begeistern wird. Ganz wichtig: Kutten und Luftgitarren nicht vergessen.
ZEN TRIP
Die Dortmunder Band ZEN TRIP wurde 2014 gegründet und wurde stark vom Sound der 70er inspiriert. Große Vorbilder sind die Musikstile von Jimi Hendrix, Black Sabbath und die früheren Pink Floyd, die sich mit eigenen psychedelischen Elementen in einen starken authentischen Retrosound fügen.
ZEN TRIP ist Bernd Krüger an der Gitarre, Stefan Peddinghaus am Bass und Stephan Makrutzki an den Drums. In der klassischen Trioformation spielt die Band ausschließlich selbst arrangierte Songs, selbstverständlich in Schlaghosen und Paisley Look. Nebel-, Sound- und Lichteffekte erzeugen dabei eine sehr psychedelische Atmosphäre.
POWER UP
A Tribute to AC/DC! „Let there be Rock“ und das auf allen Ebenen. Einfach nur die Augen schließen und man hört Angus & Co. Wirklich ganz nah am Original. Seit 30 Jahren steht die Crew auf den Bühnenbrettern und lebt den authentischen Dampfhammersound der australischen Vorbilder wie kein anderer. Lead-Gitarrist Bernd Schuchnegg und Drummer Frank Amelang dürften dabei schon fast jede Bühne im Ruhrpott und Umgebung gerockt haben.
Sänger Stefan Strater erreicht mit seiner Schmirgelstimme die perfekte Balance zwischen Bon Scott und Brian Johnson. Komplettiert wird die Formation mit Dirk Reinders an der Rhythmusgitarre und Rainer „Sharky“ Schaffranietz am Bass. POWER UP – das heißt anschnallen, denn die Show wird euch aus den Schuhen hauen!
Bei diesem phantastischen Programm ist die Teilnahme fast Pflicht. Und damit kommen wir wieder zum legendären Woodstock. Der Preis für ein damaliges Tagesticket betrug 6 US-Dollar, das 3-Tage-Ticket kostete 18 US-Dollar.
Und auch in Bottrop gibt es die Kombi. Mit 12 EUR je Festival-Tag bist Du dabei oder nimm gleich das 2-Tages-Ticket, was Du für 15 EUR erwerben kannst.
Tickets gibt es nur an der Abendkasse, ein Vorverkauf findet nicht statt. Noch Fragen? Keine? Dann mach dich bereit für ein außergewöhnliches „Hotstock Festival“. Du bist herzlich willkommen.