Status Quo Tributeband „Highspeed Elephants“ rockte im bergischen Remscheid was das Zeug hielt!
Band traf in der Restaurant-Bar „MIRO“ auf ein frenetisches Publikum
von Werner Kilian
Was für ein geiler Gig! Am vergangenen Samstag rockte die Status Quo-Tributeband „Highspeed Elephants“ in Remscheid und begeisterte das Publikum mit einer Reise in die unendlichen Zeiten der 70er und 80er der legendären Rock-Vorbilder aus England. Dabei brachten die „Hochgeschwindigkeits-Elefanten“ ein dickes Handicap mit. Doch der Reihe nach: Unsere Reise führte uns diesmal nach Remscheid, womit die Redaktion fast ein kleines Heimspiel hatte. Remscheid liegt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Düsseldorf im Städte-Dreieck zwischen Wuppertal, Solingen und Wermelskirchen auf den Höhen des Bergischen Landes.
Die 110.000 große Einwohnerstadt erlangte vor knapp 35 Jahren am 8. Dezember 1988 ein trauriges internationales Aufsehen. Bei einem Flugzeugabsturz in Remscheid stürzte ein Kampfflugzeug der United States Air Force in ein Wohngebiet im Stadtteil Remscheid-Hasten, rammte ein Wohnhaus und zerschellte im Nachbarhaus. Dabei kamen neben dem Piloten sechs weitere Personen ums Leben, 50 Menschen wurden verletzt. Lange war die Ursache für das Unglück ungeklärt, letztendlich umschrieb man es mit „Räumlicher Desorientierung des Piloten“.
Mitten in dieser bergischen Stadt befindet sich in der Scharffstr. 5, unweit vom bekannten Allee-Center, die Restaurant-Bar „MIRO“. Die Kultbar hat sich zu einer wahren Institution gemausert und bietet neben einem tollen Speiserestaurant auch einen schnuckeligen Biergarten zum Verweilen an. Inhaber Torsten Dehnke hat sich hier ein wahres Schmuckstück geschaffen und kann seine Liebe zur Livemusik hier richtig ausleben, die hier an Samstag Abenden immer Priorität genießt. Und genau deshalb hatte er am letzten Samstag die Status Quo-Tributeband „Highspeed Elephants“ geladen. Und die Jungs reisten mit einem großen Handicap an.
Schlagzeuger Andreas Zöller war erkrankt und so brauchte es schnelle Improvisation seitens der Band. Und sie wurden fündig. Mit Manfred Schirdewan konnten sie sich die Dienste eines Schlagzeuglehrers und des Drummers von der Glamrock-Truppe „Pink Flönz“ sichern. So reichten dann zwei Wochen Vorbereitungszeit, die sich im Nachhinein auch voll lohnen sollten. Und im „MIRO“ wartete ein gieriges Publikum, dass sichtlich froh war, nach Corona wieder der geliebten Livemusik nachzugehen. Der Laden war ratzevoll und bis auf den letzten Platz gefüllt.
Unübersehbar dabei eine Menge von Besuchern, die sich in die engen Jeans und ein Quo-T-Shirt gezwängt hatten und sich so ein wenig in die 70er Jahre beamten. Es mag Zufall sein, dass genau an diesem Wochenende vor 47 Jahren das legendäre Status Quo-Album „Blue for you“ ihren großen Triumphzug antrat und bei der Nachfrage von HSE-Gitarrist Jörg Schwall wer denn damals 1976 ein Live-Concert von Quo gesehen hat, gingen im Raum etliche Hände hoch. Damit war dann auch klar, dass etliche der älteren Generation hier verweilten und die Riffs kaum erwarten konnten.
Und die Band legte gleich mit „Caroline“ los und es dauerte nur Sekunden, ehe die ersten die imaginäre Luftgitarre spielten und sich mit leichtem Headbangen in Form brachten. Mit „Juniors wailing“ und „Whatever you want“ kochte dann schon nach kurzer Zeit der Saal. Zeit zum Bierholen gab es dann beim Quo-Klassiker „In the Army now“, ehe man mit „Rain“, „Hold you back“ und „Mystery Song“ wieder richtig Fahrt aufnahm. HSE-Gitarrist Erwin Perle spazierte dabei einmal rund durch die Menge und hatte Mühe sich zurück zu kämpfen.
Und dann gab es nur noch tosenden Beifall. MIRO-Inhaber Torsten Dehnke setzte sich für den Quo-Klassiker „Down Down“ hinter die Drums und spielte seinen Part so gekonnt runter, als ob er nie etwas anderes getan hätte. Kein Wunder das er sich danach beim Weg an seinen richtigen Arbeitsplatz hunderten Schulterklopfern ausgesetzt sah. Mit „Spinning wheel Blues“ verabschiedete sich die Crew in ihre wohlverdiente Set-Pause. Danach brausten die Thekengespräche los, wo ein Kuttenträger davon berichtete, dass Quo wirklich nur mit drei Griffen Weltruhm erlangte.
Der bereits in Rente stehende Bankkaufmann mit alten „Rossi-Zopf“ erklärte, dass er jedes Live-Concert hier im „MIRO“ mitnehme so lange es geht und der danebenstehende 80-jährige rüstige Gast klärte den Reportschreiber darüber auf, dass der FC Remscheid von 1991-1993 in der 2. Bundesliga kickte, jetzt aber in der Landesliga versunken sei. Mit „Don´t waste my time“ zog die Band dann die Besucher schnell wieder in ihren Bann. Als dann „Rocking all over the world“ angestimmt wurde, war der Saal schon wieder am Kochen. Es folgten „Paper Plane“, „Backwater“ und „Again and again“.
Mittendrin Basser Nikolai Starkovskii, der dem gesamten Set die richtige Bassline und Drive gab. Dann war fast schon Schluss, denn mit „Bye Bye Johnny“ wusste jeder Quo-Fan das es leider nur noch ein paar Meter zu rocken gibt. Doch so einfach ging es dann für die Band doch nicht und sie konnte sich den unüberhörbaren Zugabe-Rufen nicht verweigern. Hier zeigten dann die „Highspeed Elephants“ eindrucksvoll, dass sie nicht nur Quo-gepoolt sind, sondern auch eine Vorliebe für ZZ-Top und den Blues haben. Mit dem ZZ-Knaller „Tush“ und der wohl am meist gecoverten Bluesnummer „Dust my broom“ von Elmore James verabschiedeten sich die HSE-Jungs mit großem Beifall.
Fazit: Die Status Quo-Tributeband „Highspeed Elephants“ – ein Garant für einen gemütlichen rockenden Abend. Wir freuen uns auf den nächsten Gig!